ÜBER UNS
Unsere Blindenführhundschule befindet sich in Brno, Tschechische Republik, Europa. Sie ist nur 2,5 Autostunden östlich von Prag und 1,5 Autostunden nördlich von Wien, Österreich entfernt. Die Schule liegt im Zentrum der Stadt Brno, nur ein paar Haltestellen vom Hauptbahnhof und von Einkaufszentren entfernt. Hier findet man Rolltreppen, Aufzüge, Treppen, Sitzgelegenheiten und weitere, wichtige Trainingsobjekte, sowie sehr belebte Bushaltestellen und Bahnsteige. Kurz, eine optimale Trainingsumgebung für die Ausbildung von Blindenführhunden.
Brno ist die zweitgrößte Stadt Tschechiens. Eine aktive Stadt mit typisch gehetztem Lebensstil. Einen bedeutenden Teil der Bevölkerung bilden Studenten der Universitäten und Hochschulen. Das Studium dort ist auch für Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen möglich, inkl. sehbehinderte oder sogar blinde Menschen.
Viele von diesen Studenten nehmen an unserem Welpen-Programm teil oder arbeiten mit uns als Patenfamilien zusammen.
RASSEN & ZUCHT
In unserer Schule werden Labrador und Golden Retriever, Flat Coated Retriever, Deutsche Schäferhunde, Weiße Schweizer Schäferhunde, Hybridhunde des Labrador x Golden Retrievers, Labradoodles und Goldendoodles zu Blindenführhunden ausgebildet.
Wir haben auch ein eigenes Zuchtprogramm von Labrador Retrievern, Golden Retrievern und von Hybridhunden der Labrador x Golden Retriever – Labradoodles und Goldendoodles.
Wir sind bereit, mit anderen, auch ausländischen Blindenführhundeschulen / Zuchten hinsichtlich Austausch und Lieferung von Welpen zusammenzuarbeiten.
WELPEN ERZIEHUNG
Welpen bleiben bis zu 8 Wochen zusammen mit ihrer Zuchthündin, dann werden sie in Patenfamilien verteilt. Die Patenfamilien sind meistens Studenten der Brünner Universitäten und Hochschulen, aber auch junge Paare oder Familien mit Kindern. Einige unserer Paten stammen sogar aus dem Ausland – aus Frankreich, Israel, Schweden oder den Niederlanden.
Bevor ein Welpe in eine Patenfamilie kommt, erhält die Familie ein Handbuch, das eine ordentliche Welpen Erziehung beschreibt. Die Patenfamilien treffen sich dann mit unseren Instruktoren/-innen, die auf die Welpen Erziehung aufpassen. Das Welpen-Erziehungsprogramm ist auf Lernspielen gegründet, wobei zu beachten sei, je älter der Welpe wird, desto mehr erhöht sich der Schwierigkeitsgrad des Spielens. Gleichzeitig vertreten wir aber auch die Meinung, dass die Welpen am Training Spaß haben müssen. Während der gesamten Zeit werden die Welpen veterinärmedizinisch überwacht.
Mit einem Jahr sollen die Welpen bereits wissen, wie sie sich im Zusammenleben mit Menschen verhalten müssen, sie beherrschen die wichtigen Grundkommandos usw. Die Welpen verknüpfen ihr natürliches Hundeleben mit den speziell von ihnen geforderten Bedürfnissen und nehmen einen Menschen als einen untrennbaren Bestandteil ihres Lebens an. Im Alter von einem Jahr werden die Welpen einer umfangreichen veterinärmedizinischen Untersuchung inkl. Zertifizierung von Hüften und Ellenbogen, ophthalmologischer Untersuchung und Untersuchung von Blut und Herz unterzogen. Erst dann beginnt das spezialisierte Training zu einem Blindenführhund.
AUSBILDUNG ZUM BLINDENFÜHRHUND
Hunde, die sich bereits in der Führhundausbildung befinden, bleiben weiterhin in ihren Patenfamilien.
Jeden Morgen zwischen 6:30 und 8:00 Uhr bringen die Pateneltern ihren Hund zum Training in die Blindenführhundschule. Unsere Hunde tragen in der Öffentlichkeit eine grüne Weste mit unserem Logo „Blindenführhundschule“, ein Halsband „Ich werde ein Blindenführhund“ und eine Hundemarke mit unseren Telefonnummern.
Dank unseres langjährigen Trainings in Brno, werden die Blindenführhunde mittlerweile sehr positiv von der Öffentlichkeit angenommen. Auch tragen wir sehr viel dazu bei, dass Menschen darüber aufgeklärt werden, wie sie sich bei Begegnungen mit einem Blindenführhundgespann richtig zu verhalten haben.
Unser tägliches Trainingsprogramm beginnt nach einer kurzen Personalbesprechung. Die Dauer und der Schwierigkeitsgrad des Trainings richten sich nach dem Ausbildungsstand des jeweiligen Hundes. Hunde, die auch für das Nachmittagstraining in der Blindenführhundschule bleiben, lernen, wie sie sich in offenen Räumen verhalten sollen und werden in Ruhe und Entspannung geschult. Sie nehmen an unserem Büroalltag, an Treffen und Besprechungen teil und lernen Besucher kennen, welche in unsere Schule kommen. Auch unterstützen sie uns bei Präsentationen über unsere Arbeit und die Welt des Blindenführhundes. So gewöhnen sie sich sowohl an hektische, als auch an ruhige Bürosituationen. Unsere Hunde werden von erfahrenen Blindenführhundtrainern/-innen ausgebildet.
Im Allgemeinen dauert die Ausbildung ca. 7-8 Monate. Am Ende der Ausbildung werden die Hunde Tests unterzogen. Dazu gehören auch spezielle Wünsche oder Bedürfnisse eines zukünftigen Klienten. Auch arbeiten die Hunde mit blinden Trainern/-innen, die das Können der Hunde überprüfen.
ABGABE
Ausgebildete Blindenführhunde aus unserer Schule arbeiten nicht nur in der Tschechischen Republik, sondern auch im Ausland. In diesen Fällen lernen die Hunde die Kommandos in der Muttersprache des jeweiligen Klienten. Momentan gibt es ungefähr 90 Hunde, die im Ausland tätig sind.
Wir sind bereit, unsere Informationen und Erfahrungen auch mit anderen Blindenführhundeschulen und Einzelpersonen zu teilen, die sich für die Welt von Blindenführhunden interessieren.
Ausgebildete Hunde werden meistens direkt am Wohnort des Klienten abgegeben. Der Blindenführhundtrainer/-in besucht mit dem Hund das Zuhause und die Umgebung des Klienten und übt dort die täglichen Strecken, Routinen und das Verhalten. Dieser Prozess dauert eine Woche. Danach arbeitet der Klient für ein paar Tage mit dem Hund alleine. Anschließend kommt der Blindenführhundtrainer/-in wieder, um die Übergabe des Hundes an den Klienten zum Abschluss zu bringen.
Nach der Übergabe des Hundes werden die Klienten regelmäßig zu Treffen eingeladen, bei welchen sie mit den Hunden gemeinsam üben und alle gelernten Kommandos wiederholen können.
BETREUUNG NACH ABGABE
Da blinde Menschen mit Blindenführhunden meist sehr aktiv sind, organisieren wir jedes Frühjahr einen Wettbewerb in unserer Blindenführhundschule, und zwar: „Die Reise durch die Dunkelheit“. Hiermit eröffnen wir generell die „Outdoor-Saison“. Dieser 1-tägige Wettbewerb dient dem Wohlbehagen, dem Treffen von Freunden und zur Präsentation der Arbeit von Blindenführhunden. Die blinden Teilnehmer absolvieren mit ihren Führhunden jeweils nacheinander die gleiche Strecke. Auch ein Richter ist anwesend, der die Präzision jedes Teams bewertet. Das Team mit der höchsten Punktzahl ist der Sieger.
Dreimal pro Jahr organisieren wir auch eine praktische Woche in einem Camp, in welchem die Menschen die Möglichkeit haben, nicht nur mit ihren Hunden zu üben, sondern auch neue Freunde kennenzulernen und Spaß zu haben.
Einmal pro Jahr laden wir unsere Klienten ein, sich mit den Patenfamilien ihrer Blindenführhunde zu treffen. Das ganze Wochenende verbringen wir gemütlich zusammen am Lagerfeuer und grillen.
Dies ermöglicht uns, schöne Erinnerungen zu sammeln und uns bei unseren Patenfamilien zu bedanken. Wir sind stolz auf all ihre Arbeit, Aufzucht und Betreuung des Welpen bis zum Blindenführhund.
HUNDE IM RUHESTAND
Im Vergleich ist das Leben eines Hundes viel kürzer als das eines Menschen. Deshalb ist es auch wichtig, dass Senioren-Blindenführhunde nach ihrem Dienst ein sicheres und bequemes Zuhause finden. Aus diesem Grund haben wir eine Pension für ältere Blindenführhunde eröffnet. Die Klienten haben somit die Möglichkeit, uns ihre treuen, nun aber Seniorenhunde, anzuvertrauen und wir kümmern uns für den Rest ihres wundervollen Lebens mit viel Liebe und Fürsorge um sie.
Sie können uns und unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen!